Sunday, June 25, 2006

Des Genitivs Bedeutung

Wenn sie irgendwann mal, sei es in einem früheren Leben oder jetzt oder auch erst vor kurzen oder seit langem nicht mehr oder auch gar nie zur Schule gegangen sind, dann dürften Sie sich, solte das in der Schweiz, in Deutschland oder in Österreich der Fall gewesen sein, intensivst mit der deutschen Sprache beschäftigt haben.

Dabei dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass dem Genitiv, auch "Wes-Fall" genannt, der bedeutung des Wortes "wessen" nach, eine einzigartige Bedeutung zukommt. Es ist nämlich derjenige Fall, bei dem die meisten Fehler vorkommen, was mich in der Schweiz nicht allzusehr beunruhig, da man diesen Spezialfall der deutschen Grammatik in unserer Landessprache eh nicht kennt. Umso erstaunlicher ist es dass sich auch in unserem geliebten Nachbarland, des wir übrigens die deutsche Sprache verdanken, mehr und mehr grammatikalische Ungenauigkeiten vorkommen. Besonders ausgeprägt kann man das auch an schweizer Schulen feststellen, wo der Dativ quasi das alleinige Monopol an sich gerissen hat und so sprichwörtlich nach der Welherrschaft greift. "He wotsch mir aafigge mann !" ist nur eins der Beispiele, wie sich der gemeine Dativ im Raume des Akkusativs und des Genitivs breitmachen will. Nun stellt sich aber die berechtigte Frage, ob es nicht tatsächlich einfacher wäre, dem Dativ das Feld zu überlassen und die anderen Fälle den Bach runtergehen, über die Klinge springen zu lassen. Denn eigentlich wäre den Dativ ja einen ganz umgänglichen Kerl, wenn es nur nicht so idiotisch nach Slang-Sprache tönen würde.
Aus diesem Grund haben des Genitivs und den Akkusativ dem allgegenwärtigen polulärem Dativ den Kampf angesagt, so einfach wollen es die Wes- und Wenfälle der gemeinen Population dann doch nicht machen.
Helfen sie mit, denn Akkusativ und Genitiv sind noch lange nicht ausgestorben. Fragen sie zum beispiel mal den örtlichen Drogenabhängigen, der Sie immer um den berühmt-berüchtigten Franken anbettelt, was für einen Fall er gerade verwendet ! Sollte er nachdenken und zum Schluss kommen, dass er tatsächlich gerade einen Akkusativ verwendet hat ("Häsch mer en Stutz"), dann um Himmelherrgottswillen geben Sie ihm bitte das Geld, damit auch er weiter gegen die Verbreiung des deutschen Sprachguts weiterkämpft, wenn auch unbewusst und vermutlich nur bis zur nächsten Reise in seine fantastisch-farbige Eigenwelt.
Wie gesagt, noch sind des Genitivs und des Akkusativs Wurzeln nicht ausgerissen und wessen das noch nicht genügt, um gegen des Dativs zu kämpfen und gegen die Verrohung der Sprache, der sollte sich des Zorns des Dudens und anderer Einflussreicher Bücher bewusst sein. Boykottieren Sie konsequent den Dativ und geben Sie ihn keine Chance, sich wieder der Menschheit zu bemächtigen.
Viel des Glücks, Campa